Lehrstuhl für Gendermedizin

Die Gendermedizin ist ein neues Forschungsfeld, das anerkennt, dass Gesundheit und Krankheit sowohl durch biologische (Sex) als auch durch soziokulturelle (Gender) Faktoren beeinflusst werden. Ihr Ziel ist es, diese beiden Aspekte systematisch in die Gesundheitsversorgung zu integrieren.

Unsere Mission ist es sicherzustellen, dass geschlechts- und genderspezifische Unterschiede in Forschung, medizinischer Praxis und Ausbildung berücksichtigt werden. Durch ein besseres Verständnis darüber, wie Faktoren wie Sex und Gender Krankheitssymptome, den Krankheitsverlauf und die Wirksamkeit von Behandlungen beeinflussen, wollen wir die Medizin präziser, wirksamer und gerechter für alle machen.

Unsere Arbeit umfasst modernste Grundlagenforschung, um geschlechtsspezifische Unterschiede auf molekularer Ebene zu erforschen, sowie Datenwissenschaft, um relevante Wissens- und Versorgungsdefizite auf globaler Ebene zu identifizieren. Wir arbeiten lokal und international zusammen, um Datenbanken zu verknüpfen und hochwertige, verlässliche Daten zu generieren – eine belastbare Grundlage für politische und wissenschaftliche Maßnahmen, die langfristig die Patientenversorgung weltweit verbessern.

Wir bieten spezialisierte Beratungen an, die neueste genderspezifische Erkenntnisse in die kardiovaskuläre Medizin integrieren – innerhalb der Kardiologie am USZ und des USZ HerzZentrums. Dieser Ansatz stellt sicher, dass Patientinnen und Patienten eine individuell zugeschnittene Behandlung erhalten, die sowohl biologische als auch soziale Faktoren berücksichtigt.

Bildung ist die dritte tragende Säule unserer Arbeit. Unser Ziel ist es, die Gendermedizin fest in medizinischen Curricula und darüber hinaus zu verankern, sodass zukünftige Fachkräfte im Gesundheitswesen in der Lage sind, geschlechts- und genderspezifische Gesundheitsbedürfnisse zu erkennen und gezielt zu adressieren.